Grenzenlos-Aktive Yaye Socé Faye und StRin Janina Müller bei einer Lehrkooperation in Zusammenarbeit mit dem WUS
Das Projekt Grenzenlos – Globales Lernen in der beruflichen Bildung wird durchgeführt von World University Service (WUS), einer internationalen und unabhängigen Organisation von Studierenden, Lehrenden und Mitarbeitenden im Bildungssektor. Das Projekt wird im Saarland gefördert vom Ministerium für Bildung und Kultur, von den Ländern Baden-Württemberg, dem Freistaat Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz sowie von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).
Was hat die Mango, die ich morgens in meinem Müsli esse, mit Nachhaltigkeit zu tun? Hat unsere Ernährung wirklich nur Auswirkungen auf uns selbst? Diesen und anderen Fragen näherten wir uns gemeinsam mit der Referentin Yaye Socé Faye in einer Lehrkooperation am 25.01.2023 an unserer Schule. Yaye studiert an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz Ethnologie und Linguistik und engagiert sich ehrenamtlich im Projekt Grenzenlos innerhalb des Verein Word University Service, der uns diese Kooperation erst ermöglichte. Dieses Projekt beschäftigt sich mit den unterschiedlichsten Inhalten zum Thema „Nachhaltigkeit“ und „SDGs“ und zielt im Allgemeinen darauf, globales Lernen in der beruflichen Bildung zu integrieren.
Die Lehrkooperation zum Thema „Mangoproduktion im Senegal“ lässt sich in diesem Zusammenhang dem SDG #8 zuordnen, das „Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“ als Ziel formuliert. Konkret bedeutet das, dass ein dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle gefördert werden soll (vgl. www.17ziele.de).
Der Senegal ist ein Staat in Westafrika, der sich durch einige kulturelle Besonderheiten auszeichnet, wie beispielsweise durch die Nationalsportart Lamb, eine Form des Ringens, und die kulinarische Landesspezialität Thiébou Dieune, ein Gericht aus geschmortem Gemüse und Fisch auf in Tomatensoße gekochtem Reis. Auch die Mango spielt im Bereich der Verpflegung eine bedeutende Rolle.
Die Mango, auch Mangifera indica, wurde bereits vor 6000 Jahren in Indien kultiviert. Auch heute ist Indien mit 10-15 Millionen Tonnen im Jahr der Hauptproduzent von Mangofrüchten. In Europa werden Mangos hauptsächlich in Spanien angebaut. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass die Mango bestimmte Wachstumsbedingungen benötigt. Dazu gehören viel Licht und Sonne, dafür wenig Wasser. Daraus folgt, dass die Mango insbesondere in der Umgebung um den Äquator am besten angebaut werden kann. Im Senegal herrschen diese besonderen Klimabedingungen, wodurch dort jährlich ungefähr 130.000 Tonnen Mangos produziert werden können, wovon lediglich circa 8.000-13.000 Tonnen exportiert werden. Im Jahr 2021 erlangte der Export von Mangos auf einen Höhepunkt mit einem Wert von 19.000 Tonnen. Eine Firma, die für den Export der Mangos zuständig ist, nennt sich „Buur Sine International“. Im Kontext der Mangoproduktion gibt es viele Bereiche, in denen Nachhaltigkeit eine besondere Rolle spielen sollte. So gilt es, Transportwege möglichst zu minimieren. Ebenso spielt das Verpackungsmaterial eine entscheidende Rolle. Um dem Verbraucher die Kaufentscheidung möglichst einfach zu machen, werden Lebensmittel mit unterschiedlichen Siegeln versehen, die beispielweise zeigen, ob ein Produkt „fairtrade“ gehandelt wurde. Die Produkte von „Buur Sine“ sind beispielsweise bio-zertifiziert und erfüllen die Standards des fairen Handels.
Eine genauere Betrachtung der Siegel und auch der Herkunftsländer unterschiedlicher Mangoprodukte leitet in die nächste Phase der Lehrkooperation über. Die Schüler*innen sind sehr interessiert, die Produkte näher zu betrachten und diese im Hinblick auf ihre Herkunftsländer und Siegel näher zu untersuchen. Auch eine Geschmacksprobe darf an dieser Stelle natürlich nicht fehlen.
Eine sich anschließende Gruppenarbeit komplementiert den Tag. In drei verschiedenen Gruppen setzen sich die Schüler*innen mit folgenden Fragestellungen auseinander:
- Was sollte man im deutschen Markt verbessern bezüglich der Mangoproduktion?
- Welche Auswirkungen bringt es mit sich, dass wir in Deutschland lieber Mangos statt z.B. Äpfel essen?
- Ist es in Deutschland möglich, einen eigenen Mangobaum im Garten zu pflanzen? Was spricht dafür? Was würde dagegen sprechen?
Resümierend lässt sich festhalten: Wir haben alle einen sehr interessanten und erfolgreichen Tag zusammen verbracht, der uns viele neue Impulse und Denkanstöße gegeben hat. Wir danken noch einmal herzlich der Referentin Yaye, die uns ganz herzlich und sehr kompetent in die Welt der Mangoproduktion im Senegal eingeführt hat.
Die Teilnehmer am Wahlpflichtfach Nachhaltigkeit der FSP 12 und ihre Lehrerin Janina Müller